Schotterey wurde in der Mitte des 9. Jahrhunderts mit der Bezeichnung Scutu regia im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt. Es sticht dort mit regia gleich königlich hervor. Daraus kann man die Bezeichnung königliches Bollwerk herleiten. Gestützt wird dies durch eine Karte aus dem 16. Jahrhundert vom Ort Schotterey, die deutlich die kleine Anhöhe zeigt, auf der die Kirche noch heute steht. Bei der Neugründung des Bistums Merseburg 1004 wurde Scutu regia ein grenznaher Ort. So ist es wahrscheinlich, das dort eine steinerne Kirche zu finden ist.
Thorsten Fielon und Dr. Peter Ramm haben 2018 in ihrer Arbeit zur Baugeschichte der Kirche in Schotterey nicht nur die vorangestellte Namensherleitung von Schotterey skizziert, sondern auch die Bauphasen der Kirche analysiert. Die Ergebnisse werden im Folgenden kurz vorgstellt.
Thorsten Fielon und Dr. Peter Ramm haben umfangreiche Reste der mutmaßlich ersten, in Teilen noch erhaltenen Steinkirche gefunden. Sie beschreiben eine Saalkirche mit einem kleinen Rechteckchor. Deren Mauern sind auf der Südseite bis in 5 m und auf der Nordseite bis in 4 m Höhe erhalten. Die Steine stammen wahrscheinlich aus den örtlichen Steinbrüchen. Sie wurden mit Hammer und Beil bearbeitet.
Die Bauphasen lassen sich an der Südfassade der Kirche sehr gut im Bild rekonstruieren. Die Anlyse der Experten weist an der Kirche insgesamt elf Zeitabschnitte nach, an denen am Gebäude gearbeitet wurde. Die Steine der Kirche sind unterschiedlich behauen. Sie zeigen Farbreste und Wetzrillen.


Auch Inschriften sind auf einigen Steinen angebracht: An der Südseite der Kirche befindet sich ein Stein mit der Inschrift 1489 im Jahre des Herren. Er war zuvor vermutlich an anderer Stelle verbaut. Unter dem südlichen Turmfenster befindet sich eine Kartusche mit der deutlich lesbaren Jahreszahl 1731. Man kann annehmen, dass die Reste der Buchstaben neu errichtet und geweiht heißen könnten.
In dieser Zeit der Merseburger Herzöge erfolgte auch der barocke Umbau der Kirche im Inneren mit Kanzelaltar, zwei Emporen und der Patronatsloge. In den 1970ziger Jahren wurden die zweite Empore und die Patronatsloge abgerissen.

Die Orgel, die um 1850 von der Firma Beyer aus Naumburg eingebaut wurde, ist von der Firma Kühne aus Merseburg nach einem Kriegsschaden 1949 wieder instand gesetzt wurden. Sie erklingt heute noch zu Gottesdiensten und Feierlichkeiten in der Kirche.

In dem aus Sandstein bestehenden Altartisch befindet sich eine etwa 16 cm im Quadrat große rechteckige Vertiefung mit rundem Fortsatz. Darauf liegt eine aus poliertem Sandstein bestehende Abdeckplatte, die an einer Ecke einen Abbruch zeigt. Es handelt sich um ein Reliquiengrab, das gewaltsam in der Reformationszeit geöffnet wurde. Die Art der Reliquie ist unbekannt. Der Abdeckung des Reliquiengrabes war in der Ausstellung Thilo von Trotha – Merseburgs legendärer Kirchenfürst - als Zeichen ländlicher Frömmigkeit in seiner Zeit zu sehen.

Die Kirche Schotterey war bis 1806 eine Filialkirche von Lauchstädt (damals noch ohne "Bad" – erst ab 1925 wurde der Zusatz "Bad" zum Ortsnamen Lauchstädt gefügt).
1806 wurde die Kirche dann dem Pfarramt Großgräfendorf zugeordnet. Erst 1972 wurde sie wieder Filialkirche von Bad Lauchstädt.
Ebenfalls 1972 wurde auch die barocke Turmhaube wegen Baufälligkeit abgerissen und ein neues Turmdach gebaut. 

Seit 2012 kümmert sich der Förderverein zur Erhaltung der Kirche Schotterey e.V. intensiv um die Renovierung, Sanierung und Belebung des Objekts.

2020 war es endlich soweit: Dank der engagierten Arbeit des Fördervereins, der viele Unterstützerinnen und Unterstützer, Dachziegelpatenschaften und Förderungen akquiriete und damit etwa 160.000 € mobilisierte, wurde das neue Kirchendach aufgebaut. Schwere Schäden und bauliche Mängel konnten aufgedeckt und behoben werden.

Mit weiteren Mittelen von über 50.000 € konnte der Verein im Februar 2022 auch die Rekonstruktion des Tonnengewölbes mit einer weißen Holzverschalung realisieren. Im Frühjahr 2022 wurde dann der Innenraum mit Putz- und Malerarbeiten saniert. Die Orgel, die Ausschmückungen, der Altar sowie die Kanzel stehen ebenfalls auf der To-do-Liste.

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